Fruchtleder besteht aus feinem Fruchtpüree, das im Dörrautomat oder Backofen über Stunden trocknet und eine Konsistenz wie Fruchtgummi bekommt. Es wird nicht erhitzt (max. 40 °C) ist also rohköstlich! Das hat den Vorteil, dass die Vitalstoffe erhalten bleiben. Besonders praktisch ist die Herstellung von Fruchtleder wenn zur Erntezeit kurzfristig 1–4 kg Beerenobst oder z. B. Kirschen oder Aprikosen verarbeitet werden müssen.

Sie benötigen für die Herstellung ein großes, stabiles Metallsieb, nicht zu feinmaschig, Ø 20-30 cm, optimaler ist ein Hochleistungsmixer oder eine Beerenpresse. Zum Trockenen benötigen Sie ein Dörrgerät. In der hochsommerlichen Sonne, auf schwarzen Blechen, habe ich das Trocknen auch schon probiert, es dauert jedoch mindestens 2 Tage bis es durchgetrocknet ist. Nachts müssen die Bleche trocken und geschützt – besonders gegen Fruchtfliegen, verstaut werden. Meinen Dörrautomat nutze ich z. B. auch für Apfelringe und zum Trocknen von Tomaten.

Zutaten

2–3 kg Beerenobst, Sauerkirschen, Aprikosen …
nach Wahl: Bei sauren Früchten kann man etwas Honig dazugeben, ich mache das jedoch nicht, denn das macht ja gerade den Reiz der »Früchtchen« aus. Jedoch streue ich gern Sonnenblumenkerne, Chiasamen oder Sesam auf die Fruchtmasse, das gibt einen schönen Knabbereffekt. Es reduziert zudem  auch den Säuregehalt vor allem bei sauren Beeren.
etwas Zitronensaft (damit wird die Farbe schöner)

Zubereitung

Die entstielten, gewaschenen Beeren werden mit einem Holzlöffel durch ein Metallsieb gerieben, das ist etwas mühsam, bringt aber das beste Ergebnis. Ist man glücklicher Besitzer einer Beerenpresse oder eines vergleichbaren guten Entsafters geht das einfacher, aber: Wichtig ist, dass der Trester wirklich trocken ist, am Besten nur die Kernchen übrig bleiben.)

Den so entstandenen Fruchtmus 2–3 mm dünn auf die Dörrfolien auftragen. Mit einem breiten Spatel verteilen und durch Bewegen der Form gleichmäßig zerfließen lassen. Mit den gewünschten Kernen bestreuen und 8–14 Stunden bei 40 °C dörren lassen.
Die Zeit ist abhängig von der aufgetragenen Dicke. Umso dicker, um so länger dauert es.
Anschließend noch einen Tag an der Luft nachtrocknen lassen.
In Formen oder Streifen schneiden und aufrollen und anschließend schräg schneiden.

Fruchtleder mit dem Dörrgerät herstellen

Fruchtleder aus roten und schwarzen Johannisbeeren

Fruchtmark einfrieren

Für das Einfrieren des Fruchtmarks verwende ich kleine Becher ähnlich Eiswürfelbehältern. Ich gebe es im Winter gern in Salatdressings, Suppen oder Soßen zum aromatisieren und für süße Fruchtbutter (Rezepte: siehe Vollwertfibel für die ganze Familie).

Fruchteis

Und natürlich kann man die Masse auch in Fruchteisformen geben – mit einem Holzstiel versehen ergibt das leckeres Eis am Stil. Auch in Kombination mit Sahne, fettreichem Joghurt, pürierten Datteln oder Honig.

Das Fruchtleder sollte gut verschlossen, kühl und dunkel aufbewahrt werden und ist bis zur nächsten Ernte haltbar. Natürlich nur theoretisch, denn es wird nicht nur von Kindern begeistert vernascht!

2 Kommentare

  1. Annette

    Danke, das ist sehr hilfreich. Ich werde damit meinen neuen Dörrapparat ausprobieren.

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    • Michaela Barthel

      Oh, prima, das ist ja genau die richtige Zeit dafür! Viel Erfolg und viel Genuss! Ich friere viele Beeren, die ich nicht schaffe ein, aber auch da ist der Platz begrenzt, dann ist Dörren die Alternative.

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